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Reiseziel | Chile |
Anreise | PWK Flugzeug |
Reiseart | Rundreisen |
Von Santiago de Chile fliegen wir am Vormittag auf die Osterinsel zum Mataveri International Airport, der Ort Mataveri im Süden der Insel der mit der Hauptstadt Hanga Roa zusammengewachsen ist. Die Flugdauer beträgt 5 ½ Stunden (wie für uns ein Flug auf die Kanarischen Inseln). Die Landebahn erstreckt sich von einem Ende der Insel bis zum anderen und trennt die Osterinsel in einen klitzekleinen südlichen Teil und einen größeren nördlichen Teil.
Die Osterinsel liegt knapp 3800 km vom chilenischen Festland und gut 4200km von Tahiti entfernt und somit ist die Osterinsel, der Ort auf der Erde, der abgelegenste bewohnte Ort. 1722 entdeckten die Niederländer am Ostersonntag die Insel und nannten sie daraufhin einfach „Osterinsel“. Rapa Nui, wie die Osterinsel in der Landesprache heißt, ist knapp 25km lang und 13km breit, fast dreieckig und ursprünglich durch den Ausbruch von drei Unterseevulkanen entstanden, wovon heute noch 2 Krater deutlich zu erkennen sind. Die mit 500m höchste Erhebung ist der Terevaka, wohl eher ein Hügel, unter Wasser sind es aber unglaubliche 3000m bis zum Meeresgrund. Auf der Osterinsel leben ca. 5800 Menschen, fast die Hälfte davon sind Rapa Nui und der größte Teil der Bewohner lebt heute in Hanga Roa, der Inselhauptstadt. Die meisten Inselbewohner leben vom Tourismus. Lebensmittel werden per Flugzeug oder Schiff auf die Insel gebracht und der auf der Insel anfallende Müll auf dem gleichen Weg zurück zum Festland gebracht. In dem kleinen Einkaufsmarkt in Hanga Roa, sind die Regale bis auf einzelne Lebensmittelpakete leer. Dennoch kann man hier gut essen gehen. Trinkwasser wird aus dem Grundwasser gewonnen, da es hier das ganze Jahr über regnet. Die Insel kann man zu Fuß, mit dem Pferd oder auch dem Geländewagen und dem Taxi wunderbar erkunden. Eine gut ausgebaute geteerte Straße führt um die Insel zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten.
Wir übernachten im Hotel Tiare Pacific, einem sehr guten 3*-Hotel unweit vom Flughafen und fußläufig nach Hanga Roa zum Hafen (ca. 20 Gehminuten). Hier im Hafen liegen zahlreiche Fischerboote und da sich ab und zu auch ein Kreuzfahrtschiff auf die Osterinsel verirrt, legen hier auch die Tenderboote an, die die Kreuzfahrer auf die Insel bringen, die hier Ausflüge zu den zahlreichen Moai-Skulpturen unternehmen. Das Rätsel um die ca. 1000 Moais (gigantische Menschenbildnisse), die auf der Insel verteilt liegen und/oder wieder aufgestellt wurden, ist bis heute nicht eindeutig geklärt und für mich mit ein Grund, die Osterinsel zu besuchen. Einige besuchte Stätten beschreibe ich für einen kleinen Einblick in die Vielfalt.
Wir besichtigen zahlreiche Ahus (Steinplattformen) die man überall verteilt auf der Insel findet. Einige Moais stehen aufrecht (wurden wieder aufgebaut) auf den Ahus. Einige Moais mit Pukau – zylinderförmigen Aufsätzen aus rotem Tuff – (Kopfschmuck) auf dem Kopf, andere Moais liegen mal auf dem Rücken, mal mit dem Gesicht im Boden. Und doch ist jede Figur (ob groß oder klein) faszinierend. Die meisten Moais stehen mit dem Rücken zum Meer und blicken in Richtung Land. Eine Ausnahme scheint Ahu Akivi zu machen. Hier stehen 7 Moais alle gleich groß und einige behaupten dies sind die einzigen, die auf das Meer schauen.
Wir laufen durch die Steinbrüche am Rano Raraku, einem erloschenen Vulkan aus Tuffstein, und bewundern hier an den Hängen die ehemalige Moai Werkstatt. Hier finden wir unzählige Moais in den unterschiedlichsten Stadien der Fertigstellung: einige sind noch mit dem Fels verbunden und andere liegen bzw. stehen da, als wären sie zur Abholung bereit, von manchen sieht man gerade mal den Kopf.
Die bekannteste Zeremonialstätte ist Ahu Tongariki, die größte und wohl auch beeindruckendste Moai-Plattform mit 15 wieder aufgerichteten Moais.
Natürlich gehört zu einem Besuch der Osterinsel auch ein Blick auf den sogenannten Nabel der Welt, einem großen runden Stein, der magische Kräfte haben soll. Meiner Meinung nach eher viel Lärm um Nichts. Ein kurzer Blick genügt, dann hat man ihn ja gesehen.
Wir erholen uns einige Zeit am Sandstrand von Anakena im Norden der Insel. Auch hier stehen 7 Moais und einige Palmen. Das Wasser ist kristallklar und mit ca. 20 Grad im November auch recht warm. Irgendwie paradiesisch! Nun kann auch ich sagen, ich war auf der Osterinsel schwimmen.
Eindrucksvoll ist auch der Krater von Rano Kau südlich des Flughafens. Der Kraterrand fällt steil zum Pazifischen Ozean ab. Im Inneren des Kraters befindet sich ein Kratersee mit schwimmenden Pflanzen. Neben Rano Kau liegt auch das heilige Dorf Orongo mit den vorgelagerten Felsinseln Motu Kao Kao und Motu Iti und Motu Nui und vor dieser Kulisse wurden die Zeremonien der Vogelmannkultur vollzogen. Unbedingt erzählen lassen!
Die Osterinsel hat so viel mehr zu bieten als nur die bekannten Moais: z.B. die geheimnisvolle Unterwelt mit ihren zahlreichen Höhlen (und Felsmalereien) und Grotten, sowie die Steinkunst der Rapanui, die in vielen Steinbildern (Petroglyphen) und der rongorongo-Schrift zu finden sind. Allemal ein Besuch wert!
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